Der Kauf eines Hauses und das Abschliessen einer Hypothek sind weitreichende Entscheidungen, die langfristige Bindungen mit sich bringen. Doch was passiert mit der Hypothek, wenn sich die Lebensumstände ändern und ein Verkauf des Hauses notwendig wird? In den letzten Jahren erlebten Hypothekarnehmer eine Zeit niedriger Zinsen, was lange Laufzeiten bei Hypotheken sehr attraktiv machte. Doch diese langen Laufzeiten können sich als „goldene Fessel“ herausstellen, wenn unerwartete Ereignisse einen Hausverkauf notwendig machen.
Die vorzeitige Kündigung einer Festhypothek kann eine sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung nach sich ziehen, die von der Bank erhoben wird, um entgangene Zinseinnahmen zu kompensieren. Der Ausstieg aus einer Hypothek kann bei einem Hausverkauf mehrere Zehntausend Franken kosten. Daher ist es klug, die Laufzeit der Hypothek sowie die Art der Hypothek (z.B. Fest- vs. variable Hypothek oder Saron-Hypothek) sorgfältig abzuwägen, um die Risiken und Kosten einer vorzeitigen Kündigung zu minimieren.
Eine Möglichkeit, die Kosten einer vorzeitigen Kündigung zu vermeiden, könnte die Übertragung der Hypothek auf ein neues Objekt sein, vor allem wenn der Zinssatz der bestehenden Hypothek günstig ist. Diese Option erfordert jedoch die Zustimmung der Bank. Die Zinserhöhung durch die Schweizerische Nationalbank hat die Dynamik um die Vorfälligkeitsentschädigung verändert. Wer in den letzten fünf Jahren eine Festhypothek abgeschlossen hat, findet sich nun in einem Umfeld mit gestiegenen Zinsen wieder, was die vorzeitige Auflösung der Hypothek für die Bank potenziell weniger nachteilig macht.
Fazit
Die komplexen Bedingungen und möglichen Kosten, die mit der vorzeitigen Auflösung einer Hypothek verbunden sind, erfordern eine sorgfältige Planung und Beratung. Es ist daher ratsam, sich im Voraus gründlich zu informieren und professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden und eine gut informierte Entscheidung zu treffen.