"Wer will schon mit einem Chatbot verhandeln."

Vor gut fünf Jahren war in der Immobilienbranche ein Thema in aller Munde: die Digitalisierung der Immobilienbranche. Mc Makler, Homeday, neho und andere schossen damals wie Pilze aus dem Boden und kündigten das Ende des klassischen Immobilienmaklers an. 

Nun aber hat sich der Wind stark gedreht. Von Stellenabbau und gar Insolvenzen von einigen der damals neu gegründeten Neomakler ist zu lesen. 

Der Kauf und Verkauf einer Immobilie ist und bleibt im Vergleich zu einem Versicherungsvertrag ein hoch emotionaler Vorgang. Eine Immobilie lässt sich nicht komplett digital erlebbar machen. Eine virtuelle Begehung ist sicher ein wertvolles Feature. Aber bevor ein Interessent sich für den Kauf entschliesst, will man/frau die Immobilie real erleben. Und sicherlich möchte niemand mit einem Chatbot über Kaufpreise und Konditionen verhandeln.

Echte Antworten auf individuelle und teils komplexe Zusammenhänge können nur Menschen geben. Deshalb wird sich der Immobilienmakler auch durch keine noch so intelligente, rein digitale Plattformlösung ersetzen lassen.

Die künstliche Intelligenz wird trotz rasanter Entwicklung noch Zeit brauchen. Ihr fehlt es an Emotionalität. Sich als Immobilienmakler aber auf eine rein analoge Zukunft zu verlassen, wäre mit Sicherheit genauso fahrlässig wie die Furcht vor einer bevorstehenden Disruption der Maklerzunft. Das intelligente Zusammenspiel innovativer und vor allem sinnvoller digitaler Tools mit kompetenter Beratung und emphatischer Begleitung von erfahrenen und zertifizierten Immobilienexperten wird auch in Zukunft der Schlüssel für einen erfolgreichen Immobilienkauf oder -verkauf sein. 

Nächster Beitrag

Montag, 22.08.2022

„Blick über den Tellerrand“ – US Immobilienmarkt

Weiterlesen